● Laut gegen Nazis e.V. sichert sich Markenrechte am Nazi-Online-Shop „Druck18“
● Die Aktion ist Teil der vielfach ausgezeichneten Kampagne „Recht gegen Rechts“ von Laut gegen Nazis e.V. und Jung von Matt
Hamburg/Berlin, 18. August 2025. Die Initiative Laut gegen Nazis e.V. geht einen Schritt weiter in ihrem Kampf gegen rechte Propaganda im Alltag: Gemeinsam mit der Agentur Jung von Matt hat der Verein den Namen des größen rechtsextremen Online-Shops Deutschlands „Druck 18″ markenrechtlich schützen lassen. Ein gezielter Eingriff, um einem der wichtigsten Vertriebskanäle der Szene die gewerbliche Nutzung zu entziehen.
Druck18 gilt als der größte Nazi-Merchandise-Shop Deutschlands, betrieben von dem Thüringer Neonazi Tommy Frenck, der als eine der zentralen Figuren der rechtsextremen Szene gilt. Sein Online-Shop bietet Hunderte Artikel mit rassistischen, antisemitischen und geschichtsrevisionistischen Inhalten, darunter Aufdrucke wie HKNKRZ“, „HTLR“ oder “Wehrmacht wieder mit?“. Was auf den ersten Blick wie provokanter Humor wirken mag, dient in Wahrheit als Erkennungszeichen und Finanzierungsquelle der rechtsextremen Szene.
“Wir haben ja bereits mit der markenrechtlichen Eintragung einzelner Codes bewiesen, dass wir Nazis dort treffen, wo es ihnen am meisten weh tut: Ihren Geldbeuteln. Mit ‘Druck18’ gehen wir noch einen Schritt weiter: Denn, wer mit rechtem Hass Geld verdient, muss mit Gegenwind rechnen“ sagt Jörn Menge, Gründer von Laut gegen Nazis e.V. „Wir haben keine Lust mehr, tatenlos zuzusehen, wie Nazis ihre Codes frei über den digitalen Ladentisch verkaufen. Deshalb widmen wir uns genau den Stellen, an denen rechte Strukturen oft übersehen werden.“
Der Verein hat sich im Rahmen der Aktion Recht gegen Rechts den Namen des Online-Shops „Druck18“ markenrechtlich gesichert, mit dem Ziel, die kommerzielle Nutzung des Namens durch die rechtsextreme Szene zu unterbinden. Der Betreiber darf den Shop unter diesem Namen künftig nicht weiterführen. Bei weiterer Nutzung drohen rechtliche Konsequenzen, bis hin zu Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen.Bereits frühere Aktionen führten dazu, dass rechtsextreme Shops Markennamen wie „Enness“ nach kurzer Zeit aus dem Netz genommen wurden.
Philip Schlaffer, ehemaliger Neonazi und heute Aussteiger, begrüßt das Vorgehen. Er war selbst Betreiber eines rechtsextremen Online-Shops und kennt die Szene von innen:
„Der größte Teil der Szene finanziert sich über Merchandise und Druck18 ist das Flaggschiff. Wer da reingrätscht, entzieht der Bewegung nicht nur Geld, sondern auch Reichweite und Identifikation. Diese Aktion trifft ins Schwarze.“
Die Aktion ist Teil der vielfach preisgekrönten Kampagne Recht gegen Rechts, die gemeinsam mit Jung von Matt realisiert wird. Mit kreativen Mitteln und juristischer Konsequenz setzt die Initiative ein Zeichen gegen rechte Normalisierung im Alltag und zeigt, wie man rechte Strukturen effektiv und nachhaltig stören kann.
Weitere Informationen zur Kampagne unter:
www.rechtgegenrechts.com
Über Laut gegen Nazis
Der Verein „Laut gegen Nazis“ stellt sich dem weiter wachsenden Rechtsextremismus aktiv entgegen.Seit 2004 hat er es sich zur Aufgabe gemacht, einen Zusammenschluss der Zivilgesellschaft und eine starke Öffentlichkeit gegen den stets wachsenden Rechtsextremismus zu erwirken. Dabei unterstützen die NGO Initiativen
und Bündnisse gegen Rechts bei der Öffentlichkeitsarbeit, bildet Netzwerke und bietet kontinuierliche Beratung und Begleitung bei Veranstaltungen vor Ort. So kann der Verein zur Meinungsbildung beitragen und den zivilgesellschaftlichen Widerstand stärken – für demokratische Grundwerte und Freiheit.